Chronologie

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Mecklenburger Urgestein und Teterower Ehrenbürger

Geboren in Teterow, Mittelpunkt Mecklenburg-Vorpommers. Einem Ort, dem er sich bei all seinen späteren internationalen Wegen stets verbunden gefühlt hat.

Der Hechtbrunnen in Teterow

Der Hechtbrunnen in Teterow, Klinkmanns Geburtsstadt.

Klinkmann mit seiner Frau, Dr. Dettmann und Prof. Kolff

Der Hechtbrunnen in Teterow mit Bürgermeister Dr. Dettmann, Prof. Kolff, Prof. Klinkmann und seine Frau Hannelore Kklinkmann.

Begegnungen mit Nils Alwall und W.J. Kolff und die Spezialisierung auf Dialyse, künstliche Organe und Nephrologie

Die Begegnungen mit Nils Alwall und W.J. Kolff—den Pionieren auf dem Gebiet der Dialyse und dem Künstlichen Organersatz und Erfindern der künstlichen Niere—waren für Klinkmanns Lebensweg besonders bedeutsam. Neben lebenslangen und tiefen Freundschaften führten ihn diese Begegnungen zu seinem letztendlichen Spezialgebiet der Nephrologie, zu dessen Entwicklung er zahlreiche wichtige Beiträge lieferte (38 Patente) und zu dessen Pionieren er sich zählen darf. Mit seiner Gastprofessur bei Prof. Kolff in Utah 1970 war er der erste Mediziner aus dem Ostblock—und gleichzeitig als Staatenloser—, der in Amerika eine Forschungsprofessur erhielt.

Klinkmann mit Kolff bei einer Konferenz

Prof. Klinkmann mit Prof. Kolff auf einer Konferenz. Die Zusammenarbeit zwischen Prof. Klinkmann und Prof. Kolff, die nach einem Vortrag Klinkmanns in Washington DC (USA) 1966 entstand und kurz darauf zu einer Forschungsprofessur Klinkmanns 1970 in Utah (USA) auf Einladung Kollfs führte (der ersten Forschungsprofessur eines Mediziners aus dem Ostblock in den Vereinigten Staaten), trug in weiterer Folge noch viele Früchte. Unter anderem unterstützte Prof. Kolff den Aufbau eines Forschugnszentrums von Prof. Klinkmann nach dessen Berufung in Rostock.

Kolff beim Hechtsjungen in Kampens

Prof. Kolff mit dem—nach langen Irrwegen in Kampen angekommenen—Duplikat des Teterower Hechtsjungens vor dem Stadttor Kampens.

Zeit an der Universität Rostock: Ausbildung, Promotion, Habilitation, sowie Professur und Direktorat and der Universitätsklinik

Klinkmann lernte und lehrte an der Universität Rostock. Nach der Ausbildung, Weiterbildungsaufenthalten im Ausland und der Habilitation Ende der 1960er wurde Klinkmann Anfang der 1970er als ordentlicher Professor und Direktor der Klinik für interne Medizin an der Universität Rostock berufen.

Klinkmann in der Klinik
Klinkmann in der Klinik
Klinik in seinem Büro

Ordentlicher Professor für Innere Medizin an der Universität Rostock

Während seiner Zeit seiner Professur an der Univeristät Rostock betrieb Klinkmann bahnbrechenen Forschung an der Dialyse und künstlichen Niere. Neben zahlenreichen internationalen Vorträgen, Gastprofessuren und Kooperationen, u.a. mit der Strathclyde University in Glasow, U.K., erhielt Klinkmann zwei Rufe an die Charité in Berlin auf den Lehrstuhl für Innere Medizin (die er ablehnte) und zwei Nationalpreise für Wissenschaft und Technik der DDR. (Der erste Preise war für die Entwicklung der künstlichen Niere und der zweite für die Entwicklung einer speziellen Membran für künstliche Organe.)

Klinkmann in seinem Büro in Rostock
Klinkmann in seinem Büro in Rostock
Klinkmann mit Kollegen

Direktor der Klinik für Innere Medizin, Universität Rostock

Klinkmann führte mit der Klinik für Innere Medizin an der Universität Rostock die größte derartige Klinik der DDR. Klinkmann baute dort das erste Forschungszentrum für künstliche Organe auf, unterstützt durch eine einjährige Gastprofessur von W.J. Kolff. Die Klinik war seinerzeit eines der ersten interdisziplinären Forschungszentren für künstliche Organe weltweit. In Klinkmanns führte ein über 40-köpfiges interdisziplinäres Team an Naturwissenschaftlern aus Medizinern, Physikern, Biologen und Technikern/Ingenieuren. Die Klinik wurde bei der Wiedervereinigung aufgelöst.

Klinkmann mit seinem Team in der Universitätsklinik in Rostock
Eine Künstliche Niere
Klinkmann mit seinem Team an der Universitätsklinik in Rostock
Eine Künstliche Niere und das Kalb Rosi
Klinkmann in seinem Büro an der Universität Rostock

Professor und Direktor für Innere Medizin an der Universität Rostock

Während seiner Zeit seiner Professur an der Univeristät Rostock betrieb Klinkmann bahnbrechenen Forschung an der Dialyse und künstlichen Niere. Mit der Unterstützung Prof. Kolffs (Utah) gründete er 1974 an der Klinik Rostock ein Forschungszentrum zum Organersatz, bestehend aus Medizinern, Natur- und Technikwissenschaftlern. Es war eines der ersten seiner Art weltweit. Neben zahlenreichen internationalen Vorträgen, Gastprofessuren und Kooperationen, u.a. mit der Strathclyde University in Glasow, U.K., erhielt Klinkmann zwei Rufe an die Charité in Berlin auf den Lehrstuhl für Innere Medizin (die er ablehnte) und zwei Nationalpreise für Wissenschaft und Technik der DDR. (Der erste Preise war für die Entwicklung der künstlichen Niere und der zweite für die Entwicklung einer speziellen Membran für künstliche Organe.) 1992 wurde er von seinem Lehrstuhl in Rostock abberufen und das Forschungszentrum aufgelöst.

Klinkmann in seinem Büro in Rostock
Klinkmann mit seinem Team an der Universitätsklinik in Rostock
Klinkmann mit Kollegen
Klinkmann mit seinem Team in der Universitätsklinik in Rostock

Mitgestaltung der Deutschen Forschungslandschaft

Klinkmanns erworbenes wissenschaftliches Renommee führte ihn auch in die Position, die Forschungslandschaft der DDR als Präsident des Rats für Medizinische Wissenschaften und als Vize-Präsident des Forschungsrats und—einige Jahre später—auch der BRD als Präsident der Nationalen Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft mitzugestalten.

Klinkmann führt durch seine Klinik in Rostock

Klinkmann führt durch seine Universitätsklinik in Rostock

Präsident der vier internationalen Gesellschaften seines Fachbereiches

Klinkmann war Präsident aller vier führenden internationalen Fachgesellschaften auf dem Gebiet der Blutreinigung in einer Periode in der künstliche Organe, erstmals die Funktion natürlicher ersetzte und damit zum Überleben von Millionen Patienten die Grundlage schuf.

Klinkmann und seine Präsidentenkollegen der EDTA

Klinkmann als einer der Präsidenten der Europäischen Gesellschaft für Dialyse und Transplantation (EDTA)

Klinkmann bei einer Tagung der Artificial Organs

Klinkmann bei einer Tagung der Artificial Organs

Ende der Professur und des Direktorats an der Klinik der Universität Rostock

1992 wurde Klinkmann von seiner Tätigkeit als Professor und Direktor an der Universität Rostock entbunden auf Basis der Empfehlung einer Ehrenkommision der Universität wegen Staatsnähe. Über 200 Protestbriefe aus aller Welt, darunter Briefe der Präsidenten aller internationaler Gesellschaften seines Faches finden sich in seinen Personalunterlagen, wurden aber damals negiert.

Klinkmanns Karriere tat dies keinen Abbruch, sondern beförderte ihn umso kräftiger in die nun internationale Forschungsgemeinschaft. Die Regierung der Landes Mecklenburg-Vorpommern entschuldigte sich bei ihm und verlieh ihm als einer der ersten 2002 die höchste Auszeichnung den Verdienstorden des Landes.

Der Bundeskanzler der Bundesregierung Deutschland berief ihn 2004 in seinen Beratungskreis Ost.

Klinkmann in seinem Büro an der Universität Rostock
Klinkmann erhält den Landesverdienstorden Mecklenburg-Vorpommern

Verleihung des Landesverdienstordens Mecklenburg-Vorpommern durch den Landesminister, als offizielle Entschuldigung für die Abberufung der Professur und dem Ende des Direktorats an der Klinik an der Universität Rostock.

Letzter Präsident der Akademie der Wissenschaften zu Berlin

1990 wurde Klinkmann zum Präsidenten der Akademie der Wissenschaften zu Berlin (Akademie der Wissenschaften der DDR) gewählt, einer der größten Meilensteine einer herausragenden Karriere. Zum ersten Mal in der 300-jährigen Geschichte dieser von Leibniz gegründeten Akademie erfolgte die Wahl nicht nur durch die akademischen Mitglieder, sondern auch durch die Mitarbeiter dieser Institution.

Als letzter Präsident der Akademie der Wissenschaften war er allerdings auch im Rahmen der deutschen Wiedervereinigung gezwungen, sich an der Abwicklung dieser zu den ältersten Akademien gehörenden Institution zu beteiligen.

Klinkmann als Präsident der Akademie der Wissenschaften zu Berlin

Prof. Klinkmann in der Funktion als Präsident der Akademie der Wissenschaften zu Berlin im Gespräch mit Präsidentenkollegen.

Internationale Wege: Bologna und die International Faculty for Artificial Organs (INFA)

Nach der Zeit an der Universität in Rockstock ging Klinkmann vermehrt internationale Wege. 1992 wurde er Dekan der neu gegründeten International Faculty for Artificial Organs (INFA), zwei Jahre später auch Professor an der INFA. Die INFA war eine internationale Fakultät, bestehend aus einem Netzwerk von zeitweise 16 Universitäten (u.a. der Universität Bologna, der Strathclyde University in Glasgow, der Universität Rostock, Universität Salt Lake City in Utah, der Nankai Universität Tianjin in China, Universität Saporo, Japan, u.v.m.) zur Forschung an künstlichen Organen. Zuvor war Klinkmann allerdings schon 1990 Gastprofressor für Nephrologie and der Universtität Bologna, in deren Rahmen er auch ein eigenes Forschungslabor als Kooperation zwischen der Universitäten Rostock und Bologna aufbaute.

Klinkmann mit Kollegen in Bologna

Klinkmann mit Kollegen bei einer Fachtagung der INFA in Bologna.

Eine der ersten Tagungen der INFA in Nankai, China

Besuch der INFA in China, unter der Leitung von Prof. Klinkmann (vorne mittig links) als Dekan.
Eine der ersten Stufen in der Öffnung Chinas für die internationale medizinische Wissenschaft („Western Medicine“).

Im Dienste der internationalen Forschungsgemeinschaft

Klinkmann diente der internationalen Forschungsgemeinschaft in vielen verschieden Fachgesellschaften rund um Nierenheilkunde, künstlicher Organe und Dialyse, wie zum Beispiel als Präsident der ISAO, ESAO, EDTA und der WAA. Gegenwärtig gilt seine Aufmerksamkeit zusätzlich dem wissenschaftlichen Nutzen des Waldes als Therapeutikum mit der auch von ihm 2017 mitgegründeten International Society of Forest Therapy (ISFT), deren Ehrenpräsident er heute noch ist.

Klinkmann bei einer Fachtagung in Japan

Klinkmann bei einer Fachtagung in Japan

Klinkmann mit Kollegen bei einer Fachtagung

Klinkmann mit Kollegen bei einer Fachtagung

BioCon Valley: Biomedizin trifft Biotechnologie—Gesundheitswirtschaft made in Mecklenburg-Vorpommern

Klinkmann gründete den BioCon Valley e.V. bzw. die BioCon Valley GmbH mit, um das vorhandene Know-How rund um Biomedizin und Biotechnologie in Mecklenburg-Vorpommern zu bündeln und damit auch den wirtschaftswissenschaftlichen Standort Mecklenburg-Vorpommern zu stärken. BioCon Valley hat sich zusammen mit der seit 2005 stattfinden Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft zu einem der wichtigsten Netzwerke der Gesundheitswirtschaft in Deutschland entwickelt.

Als Senior Scientist der Japan Medical Supply vermittelte er eine enge Verbindung zwischen japanischen und deutschen Industrieforschungsgruppen auf dem Gebiet der Dialysemembran.

Als Chefarzt und Medizinischer Direktor der FOCUS Kliniken in Berlin. Dort trug er wesentlich beim Aufbau moderner Rehabilitationskliniken in Mecklenburg-Vorpommern bei, u.a. zum Aufbau der ersten Rehabilitationsklinik für transplantierte Patienten.

Klinkmann als Präsident von BioCon Valley

Klinkmann als Präsident von BioCon Valley und Initiator der internationalen Branchenkonferenzen zur Gesundheitswirtschaft Mecklenburg-Vorpommern. Hier gemeinsam mit dem Penchen Lama und Dr. Harald Ringstorf (Ministerpräsident Mecklenburg-Vorpommern) auf der Branchenkonferenz.

Als Gründer und Vorstandsvorsitzender der BioCon Valley, als Präsident der Nationalen Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft gilt er als Nestor der Gesundheitswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern.

Mitgliedschaften in Akademien

Als einer der Nachfolgeinstitutionen der von Leibniz gegründeten Akademie der Wissenschaften zu Berlin war Klinkmann Gründungsmitglied der Leibniz-Societät der Wissenschaften. Er diente in weiterer Folge auch zwei Jahrzehnte als Vorsitzender des Kuratoriums der Freunde der Leibniz-Societät.

Klinkmann ist Mitglied zahlreicher weiterer renomierter nationaler und internationaler Akademien, u.a. der Deutsche Nationale Akademie „Leopoldina“, Belgische Akademie der Medizinischen Wissenschaften, der National Akademie der Wissenschaft und Kunst, Republic of Macedonia, etc.

Ehrendoktorat der Universität Glasgow

Klinkmann erhält das Ehrendoktorat der Universität Glasgow

Würdigungen mit Ehrengraden

Klinkmann erhielt zahlreiche Ehrengrade an Universitäten auf der ganzen Welt, von Italien bis China.

Ehrendoktorat der Universität Bologna

Klinkmann erhält das Ehrendoktorat der Universität Bologna

Ehrendoktorat der Universität Marseilles

Klinkmann erhält das Ehrendoktorat der Universität Marseilles

Ehrendoktorat der Universität Kosice

Klinkmann erhält das Ehrendoktorat der Universität Kosice

Ehrendoktorat der Universität Katowice

Klinkmann erhält das Ehrendoktorat der Universität Katowice

Ehrenpräsidentschaften

Klinkmann wurde von einer Reihe verschiedener wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Institutionen für seine langjährigen Bemühungen mit Ehrenmitgliedschaften und Ehrenpräsidentschaften geehrt.

Publikationen und Herausgeberschaften

Über 500 Publikationen (einschließlich Bücher und Buchkapitel)

38 Patente in der Medizintechnik / Blutreinigung

Mitglied im Editorial Board von 10 internationalen wissenschaftlichen Publikationen

(Mit-)Herausgeber von 19 wissenschaftlichen Zeitschriften

Auszeichnung für besondere Verdienste (Auswahl)

Klinkmann erhielt mehr als 50 nationale und internationale Auszeichnungen. (Eine Auswahl)

Klinkmann erhält den Landesverdienstorden Mecklenburg-Vorpommern

Klinkmann erhält den Landesverdienstorden Mecklenburg-Vorpommern

Gesellschaftliche Aktivitäten über die Wissenschaft hinaus (Auswahl)

Klinkmann bei einer Diskussionsrunde zur Uraufführung von Hochhuths „Ärztinnen“

Klinkmann bei einer Diskussionsrunde zur Uraufführung von Hochhuths „Ärztinnen“

Klinkmann mit dem ehemaligen Bundespräsidenten Horst Köhler

Klinkmann in seiner Funktion für die F.C. Hansa Rostock mit dem ehemaligen Bundespräsidenten Horst Köhler bei Feierlichkeiten der FC Hansa Rostock.

Klinkmann mit Pabst Johannes Paul II

Im Rahmen einer Delegation von Wissenschaftlern traf Klinkmann Pabst Johannes Paul II in Bezug zur Frage der Vereinbarkeit von Transplantation und kirchlicher Doktrin.

Klinkmann mit seiner Frau Hannelore

Klinkmann mit seiner Frau Hannelore